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Meine Firma 3/2025

Das Servicemagazin der AXA informiert Sie dreimal jährlich zu Themen, die Sie als Kleinunternehmerin oder Kleinunternehmer interessieren.

MARKETINGINTERVIEW«Rückblickendgesehen, hättenwir noch mutigersein dürfen»Mit Sandra Banholzer steht seit vier Jahren erstmals in der Firmengeschichteeine Person ausserhalb der Inhaberfamilie Baumann an der Spitze der traditionsreichenRausch AG. Im grossen Interview erklärt die CEO, weshalb der Relaunch 2023ein grosser Schritt war – und wie sie mit Hilfe der Kambundji-Schwestern auch jungeZielgruppen «berauschen» will.Interview Melanie AdeFotos Daniel AmmannZur PersonSandra Banholzer leitet dieRausch AG seit 2021. Zuvorwar die studierte Betriebsökonominmehrere Jahrefür die Migros-Gruppe tätiggewesen und verantworteteunter anderem in Nordamerikaden Aufbau von Exportplattformenin den USA undKanada. Zuletzt führte dieheute 49-Jährige den internationalenGeschäftsbereichder Migros-Industrie, bevorsie zur Rausch AG kam. DasFamilienunternehmen mitSitz in Kreuzlingen ist spezialisiertauf natürliche Haar-,Kopfhaut- und Körperpflegeprodukteund beschäftigtrund 130 Mitarbeitende.rausch.chSandra Banholzer, womit haben Sieheute Ihre Haare gewaschen?Natürlich mit einem Rausch-Shampoo.(Lacht.) Mit welchem, hängt von der Jahreszeitab. Heute war es Weiderinde, danach dieRepair-Express-Kur mit Amaranth.Warum soll ich Ihre Produkte kaufen?Wir haben für jedes Bedürfnis und Haarproblem,für jede Kopfhaut und jeden Haartyp dierichtige Lösung. Unsere Produkte vereinen dienatürliche Kraft der Kräuter mit der Wirksamkeitaktiver Inhaltsstoffe und sind dabei superverträglich.Sie haben vorher lange für dieMigros-Gruppe gearbeitet. Was hatSie an dieser Stelle gereizt?Zum einen das Unternehmerische – einFamilienunternehmen mit einer so starkenMarke zu führen, ist interessant. Zum anderenhatte ich Rausch zwar gekannt, aber nochnicht ausprobiert. Das habe ich im Zuge diesesProzesses nachgeholt – und es hat mich umgehauen.Da war mir klar: Diese Produkte willich besser vermarkten, um auch Menschen wiemich zu erreichen.Wie gross war der Kulturschocknach dem Wechsel?Gar nicht so gross. Zum einen war ich vorherfür Unternehmen wie Mibelle, ChocolatFrey oder Midor tätig. Das waren auch KMU,nur etwas grösser. Zudem bin ich eine hemdsärmeligePerson, deshalb war die Umstellungfür mich kein Problem. Für die Mitarbeitendenhier, die an eine familiengeführte Organisationgewöhnt waren, war der Kulturschock sichergrösser. (Lacht.)Was haben Sie in den letztenvier Jahren als CEO verändert?Mir ist wichtig, dass wir alle auf Augenhöheagieren, deshalb haben wir stark an unsererFirmenkultur gearbeitet. Dazu gehört auch,dass Hierarchien abgeschafft, Kompetenzenverteilt und Entscheidungen nicht nur in derFührungsetage, sondern auf allen Ebenen getroffenwerden. Verantwortung zu übernehmen,fällt nicht allen auf Anhieb leicht, damuss man die Leute eng begleiten. Es ist aberschön zu sehen, wie stark sich viele Mitarbeitendeentwickelt haben und die neue Form derZusammenarbeit schätzen.Sie haben unter anderem auchdie Du-Kultur eingeführt.Das gehört für mich zu einem empathischenFührungsstil dazu. Es hat aber fast ein Jahr gedauert,bis alle sich getraut haben, mich zu▶«Verantwortung zu übernehmen, fällt nicht allen auf Anhieb leicht,da muss man die Leute eng begleiten.»Sandra Banholzer, CEO Rausch AGMeine FIRMA3003/2025

INTERVIEWBesonders stolz ist Rausch auf ihreExtrakte, die in einem speziellenVerfahren gewonnen werden.Einige Kräuter stammen direkt ausdem hauseigenen Garten.03/2025 31Meine FIRMA