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Meine Firma 3/2025

Das Servicemagazin der AXA informiert Sie dreimal jährlich zu Themen, die Sie als Kleinunternehmerin oder Kleinunternehmer interessieren.

KMU-ARBEITSMARKTSTUDIEFoto: Marco VaraVielfalt: wertvoll fürs Image,aber wenig konkretWährend Diversitätsprogramme in den USAunter dem politischen Druck der neuen Regierungzunehmend zurückgedrängt werden,halten Schweizer KMU weiterhin an Vielfaltals Zielsetzung fest. 57 Prozent der befragtenUnternehmen geben an, dass ihnen Vielfalt imBetrieb wichtig ist. Auch scheinen KMU derÜberzeugung zu sein, dass Vielfalt ein gewinnbringendesArgument für ihr Unternehmenist bzw. an Wichtigkeit zugenommen hat. EinDrittel aller befragten KMU achtet bei der Rekrutierungstärker auf Vielfalt als noch vor dreiJahren, bei den grossen KMU mit bis zu 250Mitarbeitenden sind es gar 54 Prozent.Dennoch bleibt die Umsetzung von konkretenVielfaltsmassnahmen oft vage: Nur 45 Prozentder Unternehmen haben konkrete Massnahmenzur Förderung von Vielfalt getroffen,55 Prozent verzichten auf gezielte Schritte.Auch bei der Rekrutierung hat der Beitragzur Vielfalt im Team nur begrenzte Relevanzund wird lediglich von 27 Prozent als besonderswichtig eingeschätzt. «In gewissen Fällenscheint Vielfalt mehr ein hehres Ziel als eineStrategie, welche auf konkreten Massnahmenbasiert», stellt Michael Hermann fest.Wo Massnahmen bestehen, richten sie sich amhäufigsten auf die Gewinnung junger Mitarbeitender(23%). Auch für die Geschlechterrepräsentationsetzen Unternehmen Massnahmen:rund 18 Prozent, um ihren Frauenanteil zu erhöhen,und 10 Prozent, um den Männeranteilzu steigern.Arbeitnehmende instarker VerhandlungspositionDer Rekrutierungsprozess bleibt also kein einfacherfür KMU. Neben der grossen Konkurrenzim Markt und fehlenden Fachkenntnissen vonBewerbenden stellen auch überhöhte Lohnvorstellungenein verbreitetes Hindernis dar – besondersim Dienstleistungssektor, wo fast dieHälfte der KMU (48%) solche hohen Lohnforderungenwahrnimmt. Im Produktionssektorist der Lohndruck etwas weniger ausgeprägt(31%). Dafür sehen sich dort mehr Unternehmen(42%) als im Dienstleistungsbereich (32%)mit dem grundsätzlichen Problem konfrontiert,dass sich auf offene Stellen gar keine oderzu wenige Personen bewerben.Generell hat der anhaltende Arbeitskräftemangeldas Machtverhältnis zugunsten der Arbeitnehmendenverschoben: Zwei Drittel der KMU«KMU müssenkreativeLösungenfinden, um fürMitarbeitendeattraktiv zubleiben –Flexibilität istdabei einzentralesStichwort.»Michael Hermann, Geschäftsführerdes Forschungsinstituts Sotomo(63%) sehen laut Studie die Beschäftigten heutein einer stärkeren Verhandlungsposition. EinGrossteil der KMU (69%) bemerkt diese grössereVerhandlungsmacht auch konkret imVerhalten ihrer Mitarbeitenden. Rund viervon zehn Unternehmen sind mit gesteigertenLohnforderungen konfrontiert, knapp einDrittel der KMU spürt vermehrt Ansprüche bezüglichflexibler Arbeitszeiten. Das zeigt sichinsbesondere bei grösseren KMU: 89 Prozentbeobachten ein verändertes Verhalten ihrerMitarbeitenden.Flexible Lösungen sind gefragtAls Reaktion setzen die befragten Unternehmenauf mehr Flexibilität: Über die Hälfte derKMU bietet inzwischen individuelle Arbeitszeitmodelleund Teilzeitmöglichkeiten an.56 Prozent der Unternehmen setzen auf flexiblereArbeitszeiten, 50 Prozent auf mehr Flexibilitätbeim Arbeitspensum. Weitere Massnahmensind zusätzliche Benefits (39%), bessereVorsorge- und Sozialleistungen (21%) und höhereLöhne (17%). «KMU müssen kreative Lösungenfinden, um für Mitarbeitende attraktivzu bleiben – Flexibilität ist dabei ein zentralesStichwort», erklärt Michael Hermann.Optimistischer Blick nach vorn – dochHerausforderung bei NachfolgelösungenDie meisten KMU blicken optimistisch in die Zukunft:91 Prozent der befragten Unternehmenglauben an ihre Existenz in zehn Jahren. Dennochist die Herausforderung der Existenzabsicherungkeine einfache. Die grössten Bedrohungenfür das langfristige Bestehen von KMU sindlaut den Befragten am häufigsten wirtschaftlicheUnsicherheiten (40%), veränderte Kundenbedürfnisse(35%) sowie fehlender Nachwuchs(26%). Die Nachwuchsproblematik zeigt sichauch darin, dass 44 Prozent der befragten Unternehmendie Suche nach einer Nachfolgelösungals schwierig einschätzen.●Über die StudieDie Studienreihe AXA KMU-Arbeitsmarktstudieerlaubt vertiefte Einblicke in die Situation und diePerspektiven kleiner und mittlerer Unternehmen inder Schweiz. Sie zeigt, mit welchen HerausforderungenKMU auf dem Arbeitsmarkt konfrontiert sind undwie sie damit umgehen. Wie bereits in den Vorjahrenwurde die Studie vom Forschungsinstitut Sotomo imAuftrag der AXA realisiert. Für die vorliegendeAusgabe wurden vom 3. bis 10. März 2025 insgesamt300 KMU aus der deutsch- und französischsprachigenSchweiz befragt.Meine FIRMAMeine FIRMA24 03/2025

VerantwortungLeserfrageUnbezahlterUrlaub (UBU)Eine angestellte Person möchte eineWeltreise unternehmen. Was mussmit Blick auf die berufliche Vorsorgebeachtet werden?C. D., BaselBei einem UBU läuft der Arbeitsvertragweiter, während die Arbeits- undLohnzahlungspflichten suspendiertwerden. Die Modalitäten werden inder Regel zwischen den Parteien desArbeitsvertrags geregelt. Das BVG siehtkeine ausdrücklichen Regelungen vor.Vorsorgerechtlich führt ein UBU infolgefehlender Lohnfortzahlungspflicht dannzu einer Beendigung der Versicherungspflicht,wenn dadurch der Mindestlohn(aktuell CHF 22’680) unterschritten wird.Das Vorsorgereglement kann jedoch einedavon abweichende Regelung vorsehen,so diejenigen der Sammelstiftungen derAXA. Bei einer Höchstdauer von einemMonat bleiben der Vorsorgeschutzund die Beitragspflichten unverändertbestehen. Wenn der UBU zwischen 1 und24 Monaten dauert, hat die versichertePerson die Wahl, die Vorsorge unverändert,nur den Schutz gegen die RisikenTod oder Invalidität weiterzuführen, denRisikoschutz zu unterbrechen oder ausder Vorsorge auszutreten. Bei Weiterführungder Vorsorge oder des Risikoschutzeshaben sich der Arbeitgeber und dieversicherte Person darüber zu einigen,wer die Beiträge bezahlt. Klären Sie mitder Vorsorgeeinrichtung, wie die Versicherungsmöglichkeitenaussehen.Sabine SprossRechtsanwältinSenior Legal CounselGroup LifeFotos: zVg; iStock/ValerieVSIm Tessin war in den letzten zehn Jahren das Risiko für Schäden durch Blitzschlag fast siebenmalgrösser als im Rest der Schweiz.Regionen sindunterschiedlich vonUnwettern betroffenDie Anzahl und das Ausmass von Unwetterschäden sind von Jahr zu Jahr sehrunterschiedlich, wie Zahlen der AXA zeigen. 2024 war ein durchschnittlichesUnwetterjahr – die AXA verzeichnete 132 Millionen Franken Schaden an Fahrzeugen,Gebäuden, Hausrat und Einrichtungen. Dies ist etwa gleich viel wie 2022(CHF 143 Mio.), rund halb so viel wie in den Jahren 2021 (CHF 292 Mio.) und2023 (CHF 239 Mio.) und rund doppelt so viel wie 2019 (CHF 73 Mio.) und 2020(CHF 61 Mio.). Nicht alle Regionen sind dem gleichen Risiko ausgesetzt. Die Schadenstatistikder AXA zeigt ein klares Bild, wo welche Schadenart am häufigstenauftrat. Von Hagelschäden waren besonders die Kantone Tessin, Jura undNeuenburg, aber auch Nidwalden, Obwalden, Bern, Luzern, Schwyz und Freiburgbetroffen. Kaum Hagelschäden gab es hingegen in den Kantonen Schaffhausen,Genf, Graubünden, Glarus und Thurgau. Pro versicherte Haushalte gab es in denletzten zehn Jahren am meisten Überschwemmungsschäden im Kanton Schwyz,gefolgt von den Kantonen Thurgau, Solothurn und Luzern. Die Kantone Waadt,Nidwalden, Baselland, Graubünden und Uri blieben in den letzten zehn Jahrenvon Überschwemmungen mehrheitlich verschont. Bei den Schäden durch Blitzschlagführt ein Kanton die Statistik deutlich an: Im Tessin war in den letztenzehn Jahren das Risiko für Schäden durch Blitzschlag fast siebenmal grösser alsim Rest der Schweiz.Fotos: zVg; Sreenshot«Ich will aus Rausch keine Lifestyle-Marke machen, das wäre falschund würde unsere bestehende Zielgruppe vor den Kopf stossen.»Sandra Banholzer, CEO Rausch AG, Seite 3203/2025 25Meine FIRMA