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KMU-ARBEITSMARKTSTUDIE

KMU-ARBEITSMARKTSTUDIE «Umfragen zeigen, dass jüngere Mitarbeitende schneller bereit sind, die Stelle zu wechseln, als ältere.» Michael Hermann, Leiter Sotomo Foto: Marco Vara Unternehmens nicht genügend Tätigkeitsfelder gibt, in denen die Lernenden eingesetzt werden können. Auf dem zweiten Platz rangieren die fehlenden Ressourcen innerhalb des Betriebs; rund einem Drittel der Befragten fehlt die Zeit oder Qualifikation, um Lernende auszubilden. Knapp jedes siebte Unternehmen erklärt, zwar schon einmal Lehrstellen angeboten, aber keine Interessenten gefunden zu haben. Auffällig: KMU aus dem produzierenden Gewerbe bilden deutlich häufiger Lernende aus als Firmen aus dem Dienstleistungssektor. «Das produzierende Gewerbe ist historisch stärker mit der Lehre verbunden, und die dortigen Berufe beruhen häufiger auf einer Berufsbildung als im Dienst-leistungssektor», erklärt Michael Hermann. Rund die Hälfte aller KMU, die gemäss Arbeitsmarktstudie Lehrstellen anbietet, hat Schwierigkeiten damit, diese zu besetzen. Das Paradoxe: Vor allem Firmen im produzierenden Gewerbe bekunden deutlich mehr Mühe, Lernende zu finden, als KMU im Dienstleistungssektor, obwohl sie in der Grundgesamtheit deutlich mehr Lehrstellen anbieten. «Lehrstellen im produzierenden Sektor werden von Berufseinsteigerinnen und -einsteigern wohl als weniger attraktiv wahrgenommen, da sie oft körperliche Arbeit voraussetzen, Schichtbetrieb beinhalten und niedriger bezahlt sind als im Dienstleistungssektor. Vor allem das Baugewerbe ist bekannt dafür, dass die Betriebe Mühe bekunden, ihre Lehrstellen zu besetzen», ordnet Michael Hermann ein. Öffentliche Wahrnehmung in Bezug auf jüngere Generation stimmt nur bedingt Glaubt man dem öffentlichen Diskurs, wollen die jüngeren Generationen Y und Z «de Foifer und s Weggli»: möglichst wenig und flexibel arbeiten, gerne aber zu einem hohen Lohn und in einem Arbeitsumfeld, in dem sie sich verwirklichen und weiterentwickeln können. Die Ergebnisse der KMU-Arbeitsmarktstudie zeigen jedoch: Diese Ansicht stimmt nur bedingt. Zwar deckt sich die Sicht der Unternehmen in vielen Aspekten mit der öffentlichen Wahrnehmung: So nennt mehr als ein Drittel der Befragten flexible Arbeitszeiten (39 %) und eine ausgewogene Work-Life-Balance (38 %) als ein grösseres Bedürfnis jüngerer als älterer Arbeitnehmender; 33 Prozent geben an, dass jüngere Mitarbeitende sich bei der Arbeit eher selbst verwirklichen wollen als ältere. Ein genauer Vergleich der Generationen zeigt Michael Hermann, Geschäftsführer des Forschungsinstituts Sotomo jedoch, dass junge Arbeitnehmende nicht höhere Ansprüche haben als die ältere Generation – im Gegenteil. Aus Sicht der KMU stellen die über 30-Jährigen sogar deutlich mehr Ansprüche an ihre Arbeitgeber. Entgegen dem Klischee, dass nur jüngere Arbeitnehmende flexible Arbeitsbedingungen fordern, sind die Ergebnisse der KMU-Studie hinsichtlich dieser Bedürfnisse sehr ausgeglichen. Eine gesunde Work-Life-Balance und flexible Arbeitszeitmodelle sind für alle Altersgruppen wichtig. Deutliche Unterschiede gibt es hingegen beim Lohn als Entscheidungsfaktor für die Wahl des Arbeitgebers. So hat die Hälfte der befragten Unternehmen die Erfahrung gemacht, dass der Lohn für Arbeitnehmende über 30 Jahre wichtiger ist als für Arbeitnehmende unter 30 Jahren. Nur 24 Prozent betrachten den Lohn als eine höhere Priorität für die jüngsten Arbeitnehmenden. Ältere Arbeitnehmende erwarten also mehr materielle Anerkennung für ihre Arbeit als die Generationen Y und Z. Aber auch immaterielle Aspekte wie Wertschätzung, Teamgeist oder Umgangsformen werden aus Sicht der befragten KMU deutlich häufiger von älteren Mitarbeitenden gefordert. Junge leisten weniger und sind weniger loyal – aber nicht häufiger krank Junge Mitarbeitende verlangen also entgegen der öffentlichen Wahrnehmung weniger Gegenwert für ihr Engagement. Zugleich wird ihr Beitrag für die Firma auch weniger positiv eingeschätzt, wie die KMU-Arbeitsmarktstudie zeigt. Jüngere Arbeitnehmende zeigen demnach weniger Verantwortung und Leistungsbereitschaft als ihre älteren Kolleginnen und Kollegen. Besonders grosse Unterschiede gab es bei der Bewertung der Loyalität gegenüber dem Unternehmen. «Umfragen zeigen, dass jüngere Mitarbeitende schneller bereit sind, die Stelle zu wechseln, als ältere. Das widerspiegelt sich auch in den Umfrageergebnissen. Gleichzeitig sollte diese Wahrnehmung etwas relativiert werden, schliesslich hatten jüngere Mitarbeitende weniger Zeit, ihre Loyalität gegenüber dem Unternehmen zu beweisen, als langjährige Mitarbeitende», so Michael Hermann. ● Zur Studie Für die vorliegende Studie befragte das Forschungsinstitut Sotomo 300 Schweizer KMU mit fünf und mehr Beschäftigten aus der deutsch- und französischsprachigen Schweiz. Die Datenerhebung erfolgte zwischen dem 5. und 13. Februar 2024 über das Unternehmenspanel von AmPuls. Meine FIRMA Meine FIRMA 24 03/2024

Verantwortung Leserfrage Anforderungen der Cyberversicherung In einem Artikel habe ich gelesen, dass eine Cyberversicherung gewisse Verpflichtungen der Kunden voraussetzt. Wir sichern unsere Firmendaten mittels Backup auf zwei unterschiedliche Server an unseren Aussenstandorten. Erfüllt dies die Anforderungen der Cyberversicherung? G. P., Chur Super, dass Sie sich um die Datensicherung kümmern. Wichtig ist, dass eines der zwei Backups offline ist. Auf diese Weise hat ein Angreifer keine Möglichkeit, dieses zu verändern oder zu zerstören. Backups an zwei unterschiedlichen Standorten schützen ihre Daten zusätzlich vor Einflüssen wie Feuer oder Wasser. Voraussetzung für die Cyberversicherung ist zudem eine wöchentliche Sicherung aller relevanten Daten. David Oberlin Risk Engineer Cyberversicherungen Fotos: zVg, iStock/wah_fotobox Erfahrungen zeigen, dass Unwetter heute kurzfristiger auftreten als früher. Wetterextreme nehmen zu Als grösste Allbranchen-Versicherung der Schweiz hat die AXA umfassende Daten darüber, wo, wann und in welchem Ausmass in den vergangenen Jahren Schäden durch Unwetter entstanden sind. Die Statistik der letzten 25 Jahre zeigt, dass 2021 sowohl bezüglich Anzahl Schadenfälle als auch bezüglich Kosten ein absolutes Ausnahmejahr war. Aber auch 1999, 2000, 2004, 2009, 2012, 2013, 2022 und 2023 gab es sehr viele Schäden, währenddem 2014 bis 2020 eher ruhige Jahre waren. «Wir stellen in den letzten drei Jahren eine Häufung fest. Dies ist jedoch ein zu kurzer Zeitraum, um von einem Trend zu sprechen. Unwetterschäden sind sehr volatil», sagt Stefan Müller, Leiter Schaden Sachversicherungen bei der AXA. «Unsere Erfahrungen zeigen aber, dass Unwetter heute kurzfristiger auftreten als früher und ihre Intensität deutlich zugenommen hat.» Beachtet man einige Vorsichtsmassnahmen, kann man die Gefahr von Unwetterschäden an seinem Eigentum minimieren. Bei instabiler Wetterlage warnen Apps mit Push-Nachrichten schnell und standortgenau. Bei Starkregen sind Wasserabläufe freizuhalten und Fenster zu schliessen. Bei Hagel sind Fahrzeuge unterzustellen und Rollläden hochzuziehen. Je nach beschädigtem Objekt kommen verschiedene Versicherungen zum Tragen. Unwetterschäden am Mobiliar und an der Einrichtung sind zum Neuwert über die Hausratversicherung gedeckt. Für Schäden an Fahrzeugen kommt die Teilkaskoversicherung auf. Und bei Gebäudeschäden ist die Gebäudeversicherung zuständig, die in den meisten Regionen über den Kanton läuft. «Der Trend geht weg vom klassischen Morgen-, Mittag- und Abendessen, die Leute verpflegen sich immer mehr zwischendurch.» Christoph Zweifel, CEO Zweifel Chips, Seite 30 03/2024 25 Meine FIRMA