START-UPS Von Höhen und Tiefen Eine gute Idee allein ist leider keine Erfolgsgarantie. Es braucht Mut, Durchhaltewillen und manchmal auch ein bisschen Glück, um sich als Start-up erfolgreich am Markt zu etablieren. Drei Unternehmen zeigen, wie es gelingt. Text Melanie Ade Fotos Dan Cermak D as typische Schweizer Start-up entsteht aus einem gemeinsamen Projekt an der Uni oder einem ETH-Spin-off, ist im Technologiesektor tätig, und seine Grundidee ist innovativ, wenn nicht sogar disruptiv, und hochgradig skalierbar. «So ganz ins Schema passen wir da nicht», lacht Andreas Lenzhofer, Co-Founder von Dagsmejan. Sowohl er als auch seine Frau Catarina Dahlin hatten bereits mehrere Jahre in Grossunternehmen gearbeitet – er in der Unternehmensberatung, sie im Marketing. Doch in der Mitte ihres Berufslebens entstand 2016 bei beiden der Wunsch, den Rest ihrer beruflichen Tätigkeit als Unternehmer tätig zu sein. Das Konzept dazu entwickelten sie nach Feierabend im heimischen Wohnzimmer. «Wir gingen strategisch vor, analysierten die Trends, die unsere Gesellschaft die nächsten 20 Jahre beschäftigen werden, welche Fähigkeiten wir mitbringen und wo wir erfolgreich sein könnten», sagt Lenzhofer. Entstanden ist Der Experte Raphael Tobler ist Unternehmer und Präsident der Swiss Startup Association. Die nichtstaatliche Organisation setzt sich für eine erfolgreiche Schweizer Start-up-Szene ein. Ihr Ziel ist es, die Schweiz zur Nummer eins unter den europäischen Start-up-Hotspots zu machen. swissstartupassociation.ch daraus ihre Firma Dagsmejan. Und die erfüllt den innovativen und skalierbaren Aspekt eines typischen Start-ups auf jeden Fall. Besser schlafen dank funktioneller Schlafbekleidung Dagsmejan setzt sich aus den schwedischen Begriffen «dag», also Tag, und «mejan», Energie, zusammen. Energie für den Tag also, und genau das wollen die beiden bewirken. «Wir haben festgestellt, dass Sportbekleidung in den letzten Jahren stark weiterentwickelt wurde, währenddessen Schlafbekleidung nach wie vor ein Schattendasein fristet und meist aus ausgedienten Shorts und T-Shirts besteht», so der ehemalige Unternehmensberater. Wohlgemerkt also die Kleidungsstücke, in der wir rund ein Drittel unseres Tages verbringen, erklärt Andreas Lenzhofer. «Gesundheit und Wohlbefinden und damit verbunden auch ein optimales Schlaferlebnis werden für unsere Gesellschaft immer wichtiger. Trotzdem hatte sich bisher niemand überlegt, dass funktionelle Pyjamas den Schlaf verbessern könnten. Uns war schnell klar: Da sind wir auf eine Marktlücke gestossen.» Im Bewusstsein, dass sie als Textil-Laien bei der Produktentwicklung auf Unterstützung angewiesen waren, holte sich das Gründerpaar mit der Empa (der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt), der Hochschule Luzern und einem Schlafprofessor der Universität Stockholm externe Hilfe ins Boot – finanziert wurde das Forschungsprojekt durch die Schweizer Agentur für Innovationsförderung Innosuisse. «Da wir ein völlig neues Produkt entwickeln wollten, mussten wir auf wissenschaftlichen Grundlagen erforschen, was der menschliche Körper im Schlaf überhaupt braucht, welche Materialien sich für diese Art Meine Firma Dagsmejan verhilft mit funktioneller Schlafbekleidung zu besserem Schlafkomfort. Ihre Produkte sind nachhaltig und ethisch produziert und bestehen zu 100% aus Naturfasern. Das 2016 gegründete Unternehmen mit Hauptsitz in Zürich verschickt seine Pyjamas heute in über 80 Länder weltweit. dagsmejan.ch Andreas Lenzhofer und Catarina Dahlin wollen die bequemste Schlafbekleidung der Welt herstellen und damit nachweislich, natürlich und nachhaltig den Schlafkomfort verbessern. ▶ Meine FIRMA 8 03/2023
03/2023 9 Meine FIRMA
Laden...
Laden...
Stay in touch