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Meine Firma 2/2025

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INNOVATIONSMANAGEMENTGeht nichtgibt’s nichtDer wirtschaftliche Erfolg der Schweiz beruht zu einem grossen Teilauf der Innovationsfähigkeit ihrer Unternehmen. Doch geradebei kleineren KMU fehlt es dazu oftmals an Ressourcen – und demnötigen Budget. So klappt es doch mit dem Innovieren.Text Melanie Ade Fotos Dan CermakWas istInnovationsmanagement?Innovationsmanagement beinhaltetsämtliche Massnahmenzur Förderung von Innovationenin Organisationen. Dieseumfassen die Planung, Organisation,Führung und Kontrolledes gesamten Innovationsprozesses:von der Idee bis zurUmsetzung. Ziel des Innovationsmanagementsist, den Werteines Unternehmens zu steigern.Dies kann beispielsweisedurch die Einführung neuerProdukte, die Optimierungbestehender Dienstleistungenoder durch die Verbesserunginterner Abläufe erreichtwerden.Seit 14 Jahren führt die Schweiz dasRanking der innovationsstärkstenLänder der Welt an. Im Innovationsindex2024 verteidigt sie erneut ihrenSpitzenplatz vor Schweden und denUSA. Weltweit hat die Innovationstätigkeit jedochdeutlich nachgelassen. Auch die neusteInnovationserhebung für die Schweiz, welchedie Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürichalle zwei Jahre durchführt, zeigt: Das Innovationsumfeldwird immer komplexer, unddie Innovationsdynamik stagniert. Dennochist es auch – oder gerade – für traditionelleKMU unabdingbar, ein systematisches Innovationsmanagementzu betreiben, sagt GabrieleSchwarz, Innovationsmentorin bei Innosuisse.«Wer seine Produkte und Dienstleistungennicht weiterentwickelt, wird von der Konkurrenzabgehängt. Innovationsmanagement istzwingend notwendig, um den langfristigenErfolg des Unternehmens zu sichern.»Innovation als Teil der DNADas weiss Emanuel Forster, Co-CEO der ForsterGroup, wie kein anderer. Der 49-Jährige führtden St. Galler Familienbetrieb gemeinsam mitseiner Schwester Caroline bereits in vierterGeneration. Gegründet 1904, beliefert das aufStickerei spezialisierte Unternehmen seit über120 Jahren die grossen Couturiers dieser Welt.«Die Modewelt ist seit jeher noch schnelllebigerals andere Branchen – was heute auf dieLaufstege kommt, ist morgen schon wiederveraltet», sagt Emanuel Forster. Innovationsmanagementsei deshalb für die Forster Groupnicht nur in der Unternehmensstrategie verankert,sondern Teil ihrer DNA. «Wir haben unsschon immer am Markt und an den neustenTrends orientiert. So war mein Grossvater inden 50er-Jahren der Erste, der die grossen Modehäuserin Paris mit Stickereistoff belieferte –damals fokussierte sich das Geschäft üblicherweiseauf Schürzchen und Blusen.»Stickerei neu gedachtDa die dritte und vierte Generation der Forstersquasi im Unternehmen aufgewachsensind, ging das Visionäre auf sie über – undist bis heute geblieben. Als Emanuel und CarolineForster 2007 die operative Leitung desGeschäfts von ihrem Vater übernahmen, erhieltdieser die Aufgabe, sich für die ForsterGroup in die Nutzung von neuen Materialienzu vertiefen. «Er hatte ja jetzt die Zeit dazu,während wir im Alltagsgeschäft gefangen waren»,lacht Emanuel Forster. Das bestätigt InnovationsmentorinGabriele Schwarz: «Bei KMU,die sehr aktiv im Tagesgeschäft sind, geht dasbewusste Auseinandersetzen mit Innovationaufgrund des hektischen Alltags rasch verloren,da fehlt es einfach an Zeit und Ressourcen.»Bei der Forster Group ging der Plan auf.Entstanden sind zwei völlig neue Geschäftsfelder,die das Unternehmen heute zusätzlich zuden vier bestehenden Geschäftsbereichen alseigenständige Einheiten betreibt: Die FRTI entwickeltund produziert aus leitfähigen Garnenelektronische und hochfunktionale Textilien,die auf Sticktechnik basieren, wie textile Sensorflächen,flexible Heizelemente oder grossflächigeLeuchtelemente. Biontec geht nocheinen Schritt weiter und produziert innovativeFormbauteile aus Carbon – die später unteranderem in Drohnenstrukturen, Medizin- undMesstechnik eingebaut und sogar in der LuftundRaumfahrt eingesetzt werden.Nicht reden, sondern machenKein ungewöhnlicher Weg für die ForsterGroup, sagt Emanuel Forster bescheiden: «Wirhaben schon sehr früh auf moderne Technologiengesetzt, Stickereien maschinell angefertigtund eigene Software dazu entwickelt.» Fürden weltweit einzigartigen Stickereiworkflow,den das Unternehmen mit Hilfe eines ehemaligenTexturkünstlers aus der Video-Gaming-Industrieentwickelte, hat die Forster Group 2023▶Meine FIRMA8 02/2025

Meine FirmaDie Forster Group umfasstalle Unternehmen der FamilieForster. Seit 1904 tragendie in der vierten Generationgeführten Geschäftseinheitendie traditionelleStickereiherstellung vonSt. Gallen in die Welt dergrossen Modehäuser. Mit derEntwicklung und Produktionvon funktionalen E-Textilesund der Verarbeitung vonKohlefasern ist es zudemgelungen, auch technischeGeschäftsfelder zu erschliessen.forster-group.comV.l.n.r.: Stefan Germann, CEO BiontecCaroline Forster, CEO Interspitzen und FRTI und Co-CEO der GruppeEmanuel Forster; CEO Forster Rohner und Co-CEO der GruppeMichael Portmann, CFO der GruppeFabio Di Silvio, CEO Jakob SchlaepferElisheva Senn, Creative Director Forster Willi und Forster Rohner LingerieEmanuel Forster und seineForster Group haben trotztraditionellem Handwerkschon früh auf moderneTechnologien gesetzt.02/20259Meine FIRMA