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Meine Firma 2/2025

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INNOVATIONSMANAGEMENT5

INNOVATIONSMANAGEMENT5 Erfolgsfaktoren1. Innovation muss indie Strategie einfliessenEs ist wichtig, dass Ihre Innovationsbemühungendirekt inIhre Unternehmensstrategieeinfliessen. Planen Sie schonheute Ihre nächsten Schritte fürmorgen. Kombinieren Sie IhreÜberlegungen mit aktuellenMarkt- und Trendanalysen, uminnovative Ideen für künftigeAngebote zu sammeln. So hebenSie sich langfristig von derKonkurrenz ab.2. Die Rolleder GeschäftsleitungDie Ausrichtung Ihrer Innovationsstrategiesollte von derGeschäftsleitung bewusst entschiedenwerden. Wo wollenSie mit Ihrem Unternehmenhin? Geben Sie klare Vorgabenund zeigen Sie den Wegin die Zukunft auf. Eine starkeFührung durch die Geschäftsleitungund ein interessiertesManagement sind dabeiunerlässlich.3. Klarheit schafftbessere IdeenIndem Sie ein klares Zielkommunizieren und dabeidie Stärken Ihrer Strategiebetonen, schaffen Sie für IhreMitarbeitenden den Freiraum,den diese brauchen. Das Resultatsind zielgerichtetere Ideen,die Ihrem Unternehmen einenechten Mehrwert bringen.4. Ressourcen gezielteinsetzenAls KMU müssen Sie genauabwägen, wo Sie Ihre Zeit undIhre Ressourcen investieren.Durch das Setzen und Messensinnvoller Ziele gewinnen Sienicht nur Zeit, sondern auchdie notwendige Motivation,um Ihre Ambitionen zu verwirklichen.5. Schritt für Schritt eineInnovationskultur aufbauenFördern Sie die Kreativität,indem Sie die Angst vor demScheitern ablegen und guteIdeen anerkennen. VerzichtenSie zudem auf siloartige Strukturen,sondern setzen Sie aufbereichsübergreifende Teams.«26 Prozent unseres Umsatzes generieren wirmit Produkten, die jünger als drei Jahre sind.»Adrian Pfenniger, CEO, Trisaund betreibt «nebenbei» noch einen Gastronomiebetrieb,der für Feierlichkeiten mit bis zu70 Personen gebucht werden kann.«Irgendwie kam eines zum anderen. Auf jedeIdee folgte ein neues Problem, das ich gelöst unddadurch neue Geschäftsfelder erfunden oderangestossen habe. So wurde N.U.P von selbstimmer grösser und breiter aufgestellt – weil wirHerausforderungen als Chance betrachten», erklärtErb bescheiden. Innovations-Expertin GabrieleSchwarz bestätigt: «Viele KMU betreibenkein aktives Innovationsmanagement, sondernsind ganz intuitiv innovativ – weil sie sich denkontinuierlichen Veränderungen anpassen müssen.Dadurch haben sie die Fähigkeit, auch wirtschaftlichschwierige Zeiten gut durchzustehen– weil sie eine langfristige Strategie, Kampfgeistund Kreativität besitzen.» Trotzdem rät dieExpertin allen KMU, die keinen Erfindergeistà la Daniel Düsentrieb in den eigenen Reihenaufweisen, sich regelmässig Zeit zu nehmen,die eigenen Produkte und Geschäftsmodellezu hinterfragen und neue Ideen zu generieren.«Idealerweise schafft man sich bewusste Auszeitenund Gefässe, in denen in ungezwungenemRahmen ein gemeinsames Brainstorming stattfindenkann und neue Ideen generiert werden.»Innovation als SchlüsselelementEinen ungezwungenen Rahmen für die Entwicklungneuer Ideen bietet auch die ZahnbürstenherstellerinTrisa ihren Mitarbeitenden. Das«Ideenhaus» im Dachgeschoss des ehemaligenGründungshauses ermöglicht in einer kreativenAtmosphäre abseits des eigenen ArbeitsplatzesFreiraum für das gemeinsame Brainstorming.Hier treffen sich regelmässig Mitarbeitende ininterdisziplinären Innovationszirkeln zur Kreationneuer Produktideen. «26 Prozent unseresUmsatzes generieren wir mit Produkten, diejünger als drei Jahre sind», erklärt CEO AdrianPfenniger. «Die systematische Innovationstätigkeitist längst Schlüsselelement unserer internationalenWettbewerbsfähigkeit – entsprechendhoch ist ihr Stellenwert in unserer Unternehmensstrategie.Unser erklärtes Ziel ist es, dieQualität und Benutzerfreundlichkeit unsererbestehenden Produkte laufend zu perfektionierenund Marktveränderungen und neue Kundenbedürfnisseschnell zu antizipieren.» Nebender hauseigenen Abteilung für Forschung undEntwicklung und der Zusammenarbeit mitzahnmedizinischen Institutionen setzt Trisadabei vor allem auf die Innovationskraft dereigenen Belegschaft. Die offene und nachhaltigeUnternehmenskultur und das partizipativeFührungsmodell seien wichtige Elemente imInnovationsprozess, erklärt Adrian Pfenniger:«Wir beziehen das ganze intellektuelle Kapitalunserer Belegschaft in den Innovationsprozessein. All unsere Mitarbeitenden verfügen übereinen Ideenpass. Vorschläge zu neuen Produkten,aber auch zu Prozessoptimierungen,Arbeitsplatzverbesserungen oder TechnologieundSozialinnovationen werden registriert undbelohnt.» Mit der «Frage des Monats» werdenInputs breit diskutiert und gute Lösungen gesucht,zudem werden jährlich die «Trisa-Champions»ausgezeichnet: Mitarbeitende, die durchbesonders gute Ideen aufgefallen sind.Ideenpotenzial der Mitarbeitenden nutzenTatsächlich kam eine der wichtigsten Innovationender letzten Jahre aus den eigenen Reihen.Die Grundidee des Erfolgsprodukts TrisaSonicpower, die den Anwendungskomfort einermanuellen Zahnbürste mit den Vorzügen einerSchallzahnbürste vereint, stammt von einemMitarbeiter. «Er bastelte sogar einen Prototyp,indem er einen kleinen Motor an eine Handzahnbürstemontierte», erinnert sich AdrianPfenniger schmunzelnd. Natürlich seien längstnicht alle Ideen so bahnbrechend wie diese Produktinnovation,aber auch Ideen zur Arbeitsplatzverbesserungoder Prozessoptimierungseien wertvoll – und die kommen idealerweisevon den Menschen, die tagtäglich damit konfrontiertsind. «Das Ideenpotenzial der Mitarbeitendennutzen kann jedes KMU, auch ohneviel Innovationsbudget oder Ressourcen», sagtder Zahnbürstenpatron. Sein Ratschlag deshalb:«Binden Sie Ihre Mitarbeitenden in den Ideenprozessein, beteiligen Sie sie an der Diskussion,setzen Sie regelmässig Impulse, die denkreativen Denkprozess anregen – und setzenSie Anreize wie Auszeichnungen oder Preiseals Anerkennung.» Und auch Expertin GabrieleSchwarz hat noch einen Tipp: «Testen Sie neuentwickelte Prototypen so schnell wie möglichmit einer gezielten Kundengruppe – nur wennSie früh Feedback auf ein neues Angebot erhalten,können Sie erkennen, ob es einem Marktbedürfnisentspricht.» Und wer wirklich nichtmehr weiterkomme, der solle sich unbedingtexterne Unterstützung holen. «Es gibt heuteviele gute Beratungsagenturen, aber auch kostenloseAngebote wie die nationale FörderagenturInnosuisse, kantonale Programme, Communities,Veranstaltungen oder Innovationsparks.Nutzen Sie sie!»●Meine FIRMA12 02/2025

Die Idee zur Trisa Sonicpowerkam aus der Belegschaft.Sie ist eine der wichtigstenInnovationen des Zahnbürstenherstellers– ein Meilenstein,wie CEO Adrian Pfenniger sagt.Foto: zVgMeine FirmaDas Mitarbeiter- und FamilienunternehmenTrisa wurde1887 gegründet und wirdheute in vierter Generationvon den Brüdern Adrian undPhilipp Pfenniger geführt.Das 138-jährige Unternehmenmit Sitz in Triengen ist in denBereichen Mund-, Schönheits-und Raumpflege tätigund vertreibt Produkte vonhöchster Qualität in über80 Ländern.trisa.chFoto: zVg02/2025 13Meine FIRMA