NACHHALTIGE MOBILITÄT jährlich über 600 Tonnen an CO 2-Äquivalenten eingespart werden, wie die Berechnungen zeigen. Ähnlich sieht es bei den Stossstangen aus: Gemäss der Analyse belastet der Ersatz einer Stossstange im Vergleich zu einer Reparatur die Umwelt um zusätzliche 14,5 Kilogramm an CO 2-Äquivalenten. Damit könnten auch hier über 400 Tonnen eingespart werden. Wenn nur schon Windschutzscheiben und Stossstangen konsequent repariert statt ersetzt würden, könnten schweizweit also rund 1000 Tonnen CO 2-Äquivalente jährlich eingespart werden. Die Aarauer Carrosserie Werke AG setzt auf Nachhaltigkeit: Wo immer möglich wird repariert statt ersetzt. die Aarauer Carrosserie Werke (ACW), wie Geschäftsführer Felix Wyss erklärt: «Die zerkratzte Autotür landet bei uns nicht auf dem Schrottplatz, sondern wird von speziell ausgebildeten Fachkräften fein säuberlich repariert. Das Gleiche gilt für andere Fahrzeugteile, etwa eine demolierte Stossstange oder eine durch einen Steinschlag beschädigte Windschutzscheibe.» Dass Ersatzteile für Autoreparaturen die Umwelt belasten, zeigt eine Analyse der Empa im Auftrag der AXA: Bereits der Ersatz einer einzigen Windschutzscheibe belastet gemäss dieser Analyse die Umwelt im Vergleich zu einer Reparatur um zusätzliche 15,3 Kilogramm Treibhausgase (in CO 2-Äquivalenten). Durch ein konsequentes Reparieren könnten schweizweit Meine Firma Die Aarauer Carrosserie Werke AG wurde im November 2015 von Felix Wyss gegründet. Im Grossraum Mittelland erledigen die 34 Mitarbeitenden professionelle Reparaturarbeiten an Personenwagen, Lieferwagen und LKWs, getreu dem Unternehmensleitsatz «kompetent, leidenschaftlich und flexibel». Die ACW AG hat sich auf die Bereiche Carrosserie, Lackierarbeiten, Detailing und Steinschlagschutzfolierungen spezialisiert. acw-ag.ch Reparieren kommt allen zugute Die Reparatur erfordert einige Stunden mehr Arbeit, dafür entfallen die Ersatzteilkosten. So schont der Betrieb seine Ressourcen und den Geldbeutel. Zudem sind keine massiven Eingriffe ins Fahrzeug nötig; die Mitarbeitenden haben anspruchsvolle Arbeit, und die Kundinnen und Kunden erhalten höchste Qualität in kurzer Zeit und zu einem fairen Preis – eine Win-win-Situation für alle. Hochwertige Reparaturen bedingen jedoch, dass die Maschinen und Werkzeuge auf dem neuesten Stand der Technik und die Mitarbeitenden gut ausgebildet sind. «Nur mit dem entsprechenden handwerklichen Geschick sind Reparaturen möglich, die keinen Unterschied zu einem ersetzten Autoteil erkennen lassen», erklärt Felix Wyss. Mit gutem Beispiel vorangehen In seiner Funktion als Zentralpräsident von carrosserie suisse war Felix Wyss massgeblich an der Entwicklung des branchenweiten «green car repair»-Labels für Betriebe beteiligt, die nach umweltfreundlichen Standards arbeiten und Reparaturen wenn immer möglich einem Ersatz vorziehen. Die Einführung des Labels ist für das zweite Quartal 2023 geplant. Der gelernte Carrosseriespengler versteht, dass Autobesitzerinnen und -besitzer Wert auf neuwertige Autos legen. «Dazu müssen Autoteile aber nicht bei der kleinsten Beschädigung entsorgt und ersetzt werden», sagt er. Dies sei in Zeiten von Ressourcenknappheit und Klimawandel erst recht ein No-Go. Am nachhaltigsten ist es, ein Produkt so lange wie möglich zu nutzen, was ab und an Reparaturen nötig macht. Carrosseriebetriebe sind geradezu prädestiniert, hier einen Beitrag zu leisten. Deshalb wird sich Felix Wyss an der Schnittstelle zwischen Kundinnen und Kunden, Carrosseriebetrieben und der Politik weiter für nachhaltiges Arbeiten in den Werkstätten starkmachen. ● Meine FIRMA 16 02/2023
NACHHALTIGE MOBILITÄT 2 Fragen an … Marcel Stettler Leiter Partnerschaften Carrosseriebetriebe AXA Schweiz Was tut die AXA für nachhaltiges Arbeiten in den Werkstätten? Über unsere Partnergaragen können wir sicherstellen, dass unsere Kundinnen und Kunden ohne Qualitätseinbussen von nachhaltigen Reparaturmethoden profitieren. Wir wollen sie deshalb motivieren, möglichst viel zu reparieren. Dazu nutzen wir unter anderem das von uns entwickelte Assessment, das zeigt, wie nachhaltig die Werkstätten arbeiten und mit welchen konkreten Handlungsempfehlungen eine nachhaltigere Reparatur gelingt. Zudem legen wir allen Partnergaragen nahe, sich mit dem «green car repair»-Label zertifizieren zu lassen. Weshalb engagiert sich die AXA in diesem Bereich? Die AXA setzt sich für eine nachhaltige, klimafreundliche Zukunft ein. Dies bedeutet unter anderem, konsequent CO 2-Emissionen zu reduzieren. Als Versicherung können wir dazu einen wichtigen Beitrag leisten, beispielsweise durch nachhaltige Produkte oder eben, indem wir einen Anreiz schaffen, Schäden wenn immer möglich zu reparieren. Wir sind überzeugt, dass bei der Reparatur von Autoschäden grosses Potenzial besteht, das hoffentlich dank unseres Assessments und des Labels noch stärker genutzt wird. Für einmal nicht reparieren, sondern restaurieren: Das vor zwei Jahren entdeckte Sammlerstück, den Alfa Romeo 2600 Spider, will Felix Wyss irgendwann herrichten – sobald er die Zeit dazu findet. 17 Meine FIRMA
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