KMU-ARBEITSMARKTSTUDIEstehen diese Ressourcen eher zur Verfügungals kleineren KMU», ordnet Kathrin Braunwarthvon der AXA die Ergebnisse ein.Eine der gefürchtetsten Auswirkungen vonkünstlicher Intelligenz ist der Abbau von Arbeitsplätzen.Sie basiert auf der Annahme, dassdank KI gewisse Aufgaben, welche heute vonMenschen ausgeführt werden, automatisiertwerden könnten. Dies betrifft besonders Routinearbeiten,welche einen hohen Standardisierungsgradhaben. Wie aus der KMU-Arbeitsmarktstudieder AXA hervorgeht, sind zumheutigen Zeitpunkt die Befürchtungen einesStellenabbaus durch KI übertrieben. Über dieHälfte (53%) der befragten Unternehmen gibtan, noch keine Effekte auf die Arbeitslast zuspüren. Während rund ein Viertel (27%) der Befragtenmeint, dass KI durchaus Zeiteinsparungenbringt, denkt ein Fünftel, dass im Momentdie Implementation von KI mehr Arbeitslasterzeugt als einspart.Wenn es um die Aussichten für die nächstenzwei Jahre geht, glauben mehr KMU, dasskünstliche Intelligenz KI die Arbeitslast verringernwird (43%) im Vergleich zu denen,die glauben, dass sie erhöht wird (20%). Aberauch hier zeigen sich Unterschiede, insbesonderenach Unternehmensbranche. Nicht weiterüberraschend rechnet vor allem der Kommunikationssektor(67%) mit erheblichen Zeiteinsparungenin Zukunft. «Da derzeit künstlicheIntelligenz vor allem für Übersetzungen undKorrespondenzarbeit genutzt wird, ergibt esSinn, dass Unternehmen im Bereich Kommunikationund Medien am stärksten von KI profitierenkönnen. Aber auch IT-Unternehmen,welche ebenfalls zu diesem Sektor zählen, sindprädestiniert, von KI-Instrumenten im BereichDatenanalyse und Programmierung zu profitieren»,sagt Michael Hermann von Sotomo.Auch in der Industrie (59%), im verarbeitendenGewerbe (53%) und im Handel (47%) erwartenetwa die Hälfte der Unternehmen Zeiteinsparungendank KI-Applikationen. Über die Branchenhinweg überwiegt der Anteil, welcher inder nahen Zukunft von KI-Applikationen einenzeitlichen Vorteil zieht.«Mit derImplementierungvon KIkann erwartetwerden, dasssich dieAnforderungsprofilean dieMitarbeitendenverändernwerden.»Michael Hermann, Geschäftsführerdes Forschungsinstituts SotomoHandel (18%) und in der Industrie (14%). Indiesen Branchen fallen verhältnismässig vielestandardisierbare Arbeiten, wie Produktions-,Sortierungs- oder Logistikaufgaben, an, wasdas hohe Potenzial für Stelleneinsparungenerklärbar macht. Im Informations- und Kommunikationssektor,in dem heute die grösstenZeiteinsparungen vermutet werden, rechneninteressanterweise nur sieben Prozent derKMU mit Stelleneinsparungen. «Auch wenn KI-Applikationen heute vor allem in der KommunikationAnwendung finden, scheinen KI-Aufgabenwie Übersetzungen oder Korrespondenzeher unterstützend als ersetzend verwendetzu werden. Der Informationssektor profitiertstark von Zeiteinsparungen, da Mitarbeitendehemmende und zum Teil auch lästige Aufgabenan KI-Applikationen abgeben können. Wirsehen aktuell, dass KI die derzeitige Arbeit vereinfachtund nicht Stellen einspart», ordnetDTI-Leiterin Kathrin Braunwarth ein. Die aktuelleEinschätzung der befragten KMU deutetalso darauf hin, dass ein erhöhter Nutzen vonKI nicht gleichzeitig mit erhöhtem Stellenabbaueinhergeht.Es stellt sich die Frage, ob KI-Instrumente gewisseArbeitsschritte nur vereinfachen oderunsere Zusammenarbeit und damit auch dieAnforderungen an Fachkräfte verändern werden.Wie die KMU-Arbeitsmarktstudie zeigt,sind KMU diesbezüglich noch skeptisch. Mehrals die Hälfte der KMU befinden, dass sichdurch KI-Applikationen das Anforderungsprofilan die Mitarbeitenden nicht verändern wird,nur 21 Prozent der befragten Unternehmenvertreten die Meinung, dass künstliche Intelligenzeinen Einfluss auf das Anforderungsprofilhat. Doch dies wird sich mit der stärkerenImplementierung von KI wohl ändern. «Bei denKMU, welche KI bereits nutzen, beobachten29 Prozent eine Änderung der Anforderungen.Mit der Implementierung von KI in mehr undmehr Unternehmen kann also erwartet werden,dass sich auch die Anforderungsprofilean die Mitarbeitenden stärker verändern werden»,glaubt Sotomo-Institutsleiter MichaelHermann.●Foto: Marco VaraKein Personalabbauaufgrund von KI abzusehenTrotz der absehbaren Zeiteinsparungen glaubtnur eine klare Minderheit der KMU, dass sieaufgrund von KI auf Personal verzichten werden.Am grössten ist der erwartete Stellenabbauim verarbeitenden Gewerbe (22%), imZur StudieFür die vorliegende Studie befragte das ForschungsinstitutSotomo 300 Schweizer KMU mit fünf undmehr Beschäftigten aus der deutsch- und französischsprachigenSchweiz. Die Datenerhebung erfolgtezwischen dem 5. und 13. Februar 2024 über dasUnternehmenspanel von AmPuls.Meine FIRMAMeine FIRMA24 01/2025
VerantwortungLeserfrageAufschub derAltersleistungenEiner meiner Mitarbeitenden konntenicht sein ganzes Freizügigkeitsguthabenin die Pensionskasse einbringenund verfügt deshalb auch überein Freizügigkeitskonto bei einerFreizügigkeitsstiftung. Er erreichtnächstes Jahr das Referenzalter, willaber weiterarbeiten und den Bezugder Altersleistungen sowohl in derPensionskasse als auch in derFreizügigkeitsstiftung aufschieben.Was muss er beachten, wenn er dieErwerbstätigkeit allenfalls dochaufgeben will?A. M., Gossau SGSeit dem Inkrafttreten der AHV-Reformper 1.1.2024 haben alle versichertenPersonen in der beruflichen Vorsorge,die nach dem Erreichen des reglementarischenRentenalters oder desReferenzalters weiterarbeiten, einengesetzlichen Anspruch auf Aufschub derAltersleistungen bis zum Erreichen des70. Altersjahres (Art. 13 Abs. 2 BVG). EinAufschub der Freizügigkeitsleistung biszum Erreichen des 70. Altersjahres istauch bei den meisten Freizügigkeitsstiftungenmöglich. Im Unterschied zumAufschub in der beruflichen Vorsorge istder Aufschub aufgrund der 5-jährigenÜbergangsfrist (bis Ende 2029) jedochnoch nicht zwingend an eine Weiterführungder Erwerbstätigkeit geknüpft; dasändert erst per 1.1.2030 (Art. 16 Abs. 1FZV).Sabine SprossRechtsanwältinSenior Legal CounselGroup LifeFotos: zVg, iStock/wah_fotoboxDas Schweizer Start-up «Neustark» hat eine Technologie entwickelt, die CO 2 aus Biogasanlagenabscheidet und dieses in Abbruchbeton speichert.Neue Partnerschaften zurCO 2 -EntfernungDas Pariser Klimaziel fordert bei den globalen Treibhausgasemissionen die Erreichungvon Netto-Null bis 2050. Das heisst, dass bis 2050 nicht mehr Treibhausgasewie CO 2 in die Atmosphäre gelangen sollen, als wieder entfernt werdenkönnen. Um die CO 2-Entfernung bis 2050 im notwendigen Ausmass zu ermöglichen,ist eine frühzeitige Skalierung verschiedener Technologien in diesemBereich essenziell. Deshalb legt die AXA Schweiz ab 2026 den Fokus auf ihrenBeitrag zu Netto-Null durch die Förderung von CO 2-Entfernungstechnologienund nicht länger auf den Ausgleich der betrieblichen CO 2-Bilanz. Im Rahmenihrer angepassten Strategie unterstützt die AXA Schweiz von 2026 bis 2030 zweineue CO 2-Entfernungsprojekte: Beim deutsch-brasilianischen Start-up «Inplanet»erfolgt die CO 2-Entfernung durch die Verwitterung bestimmter Gesteinsarten.Das Start-up beschleunigt den natürlichen Prozess, indem es fein gemahlenesGesteinsmehl auf Landwirtschaftsflächen in Brasilien verteilt. Was ansonstenJahrhunderte benötigen würde, wird durch dieses Verfahren in weniger alseinem Jahrzehnt möglich. Bis 2028 werden dadurch 1950 Tonnen CO 2 entferntund langfristig gespeichert, für weitere 1800 Tonnen bis 2030 sorgt das SchweizerJungunternehmen «Neustark». Das Start-up hat eine Technologie entwickelt, dieCO 2 aus Biogasanlagen abscheidet und dieses in Abbruchbeton speichert. Dieseinnovative Lösung wird bereits an verschiedenen Standorten in der Schweiz undin Europa eingesetzt.Fotos: zVg; Sreenshot«Wenn ein Koch sich heutzutage weigert, vegane oder vegetarischeGerichte auf die Karte zu setzen, hat er seinen Beruf verfehlt.»Michel Péclard, Zürcher Unternehmer und Gastronom, Seite 3003/2024 25Meine FIRMA
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