TRANSPORTLOGISTIKGut unterwegsFür die Schweiz ist die Transportlogistikvon entscheidender Bedeutung,da wir vieles nicht selbst produzieren.Foto: iStock/mr-foxMeine FIRMA14 01/2025
TRANSPORTLOGISTIKFoto: zVgOb Stückguttransport, Paketzulieferung,Kurierdienste oderAbfallentsorgung: Der Transportlogistikkommt eine relevanteRolle in der Schweizer Wirtschaftzu. Wie sich die Branche entwickelthat und welche Herausforderungenund Trends sich abzeichnen.Text Melanie Ade Fotos Gian VaitlOhne Logistik geht gar nichts. Dasist spätestens seit der Corona-Pandemieallen klar, als Lieferkettenunterbrochen und die Versorgungmit wichtigen Gütern nichtmehr überall lückenlos sichergestellt werdenkonnte. Doch auch nach der Pandemie ist dieLogistik treibende Kraft in unserem Alltag, wieDr. Peter Acél, Gründer und CEO der UnternehmensberatungDr. Acél & Partner AG, sagt:«Wir alle sind umgeben von physischen Waren.Die Rohstoffe für diese Produkte müssen zumProduzenten und die Produkte anschliessendin den Handel und zum Verbraucher transportiertwerden. Das gilt auch für einfache Produktewie Lebensmittel: Die meisten von unshaben keinen grossen Garten mehr zu Hause,in dem sie sich den eigenen Salat anbauenkönnen. Also muss dieser Salat vom Feld überden Detailhändler bis in den heimischen Kühlschranktransportiert werden.»Gerade für die Schweiz sei die Transportlogistikvon entscheidender Bedeutung, da wir vieleder täglichen Produkte nicht selbst produzieren,sondern auf den Zugang zu internationalenMärkten und damit auf den Import undExport angewiesen seien. «Die weltweite ökonomischeVernetzung und Arbeitsteilung hatzu einer Zunahme globaler Transportströmegeführt und die Auslagerung einzelner Produktionsschrittean Drittanbieter ermöglicht,womit Firmen ihre Kosten senken und sichauf ihr Kerngeschäft konzentrieren können.Heutzutage wird ein Auto nicht mehr vomDorfschmied zusammengeschraubt, das wäreunbezahlbar. Man bestellt es sich bequem undkostengünstig in Fernost», so Dr. Acél. Und dasergebe auch durchaus Sinn: «Eine effizienteGüterlogistik macht uns wettbewerbsfähig,kurbelt die Wirtschaft und den Konsum anund ermöglicht uns schlussendlich unserenWohlstand. Wenn wir uns alle plötzlich wiederselbst versorgen müssten, könnten wir unserenbisherigen Lebensstandard kaum halten.»Wirtschaftslage und KonsumEin Blick auf die Zahlen des Bundesamts fürStatistik (BFS) zeigt: Der Güterverkehr in derSchweiz wird in erster Linie über den Landwegabgewickelt, also via Strasse und Schiene.62 Prozent der Verkehrsleistungen im Landverkehrwurden 2023 von Strassenfahrzeugengeleistet, 38 Prozent von der Bahn. Zusammenwurde 2023 mit diesen beiden Verkehrsmittelneine Transportleistung von 26,1 MilliardenTonnenkilometern erbracht. Der bis anhinhöchste Wert war mit 28,2 Milliarden Tonnenkilometernim Jahr 2014 verzeichnet worden– in den letzten Jahren hat der Güterverkehrin der Schweiz weniger stark zugenommenals das Bruttoinlandprodukt. «Ein Anstieg desWirtschaftswachstums führt zu einer erhöhtenNachfrage nach Gütern, die von der Produktionzu den Konsumierenden transportiertwerden müssen. Im Umkehrschluss wirkt sichdie gedämpfte Wirtschaftslage der letztenJahre auch negativ auf den Konsum und damitauf den Güterverkehr aus», erklärt Peter Acél.Starke Zunahme bei Lieferwagen2023 waren in der Schweiz gemäss BFS insgesamt6,4 Millionen Strassenmotorfahrzeugeimmatrikuliert, davon knapp 4,8 Millionen Personenwagen.Fahrzeuge, die primär dem Transportvon Gütern dienen, sind deutlich wenigerzahlreich: 2023 waren 485’303 Güterfahrzeugeregistriert, davon 430’062 Lieferwagen, 42’503Lastwagen und 12’738 Sattelschlepper. Der Bestandder Lieferwagen hat zwischen 2010 und2023 mit Abstand am stärksten zugenommen,nämlich um 52 Prozent. Die Zahl der Lastwagenist von 2010 bis 2023 mit plus 4 Prozentverhältnismässig wenig angestiegen.Herausforderung NachhaltigkeitDazu André Kirchhofer, Vizedirektor des SchweizerischenNutzfahrzeugverbands ASTAG: «Diestarke Zunahme des Lieferwagenbestandes basiertauf dem Güterstruktureffekt. TransportierteGüter werden tendenziell immer kleiner,während die grossen Massengüter in derTendenz abnehmen – Stichwort Deindustriali-Der ExperteAndré Kirchhofer ist Vizedirektordes SchweizerischenNutzfahrzeugverbands(ASTAG). Im Auftragvon rund 3750 Mitgliedernund Partnern setzt sich derVerband für die Interessenund Anliegen des Strassentransportgewerbesein.Nebst dem gewerbsmässigenGütertransport und demWerkverkehr zu firmeneigenenZwecken vertritt dieASTAG auch die Personenbeförderungmit den beidenFachgruppen Car und Taxi.astag.ch▶01/2025 15Meine FIRMA
Laden...
Laden...
Stay in touch