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Das Lebenswerk mit einem

Das Lebenswerk mit einem guten Gefühl übergeben Eine Unternehmensnachfolge sollte frühzeitig geplant werden, am besten fünf bis zehn Jahre vor der eigentlichen Übergabe. Doch warum dieser lange Planungshorizont? «Der Grund dafür ist, dass es bei einer Unternehmensnachfolge viele wichtige private und unternehmerische Aspekte in der Vorbereitung zu beachten gilt, die jedoch Zeit benötigen», sagt Dr. Alexandra Bertschi, Verantwortliche KMU-Nachfolgeplanung bei der Credit Suisse. Das Private wird oft vergessen Da ist zunächst einmal die private Seite des Unternehmers, der bei der Nachfolgeplanung oft zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird – gerade weil eben das Unternehmen im Fokus steht. Es ist jedoch essenziell, auch die persönliche und familiäre Situation einer Unternehmerin oder eines Unternehmers im Detail zu beleuchten. Dabei werden häufig zunächst einmal Ehe- und Erbverträge sowie – besonders wich tig – Vorsorgeaufträge erstellt. Denn welcher Unternehmer möchte schon, dass bei einem Unfall die Behörden darüber entscheiden, ob in die Firma investiert werden darf oder nicht. Eine Finanzplanung gibt Aufschluss über die persönliche Situation. Es empfiehlt sich, früh zeitig – spätestens ab Mitte 50 – eine private Finanzplanung erstellen zu lassen. Diese beinhaltet eine detaillierte Übersicht über die privaten Vermögensverhältnisse inklusive der Vorsorgeguthaben und der Beteiligung am Unternehmen. In der Finanzplanung werden dann die weiteren Jahre in finanzieller Hinsicht abgebildet, wobei eine strategische Planung unter anderem auch die Überarbeitung des BVG-Plans, die Generierung von zusätzlichen Einkaufslücken und gestaffelte Einzahlungen in die Pensionskasse beinhalten kann. Im Allgemeinen gilt: «Der Handlungsspielraum bei der Ausgestaltung der letzten Beitragsjahre ist umso grösser, je mehr Zeit bis zum Erreichen des Pensionsalters noch verbleibt.» Schliesslich werden auch die künftigen Bezüge bzw. Rentenanteile in einer Art persönlichem Vorsorgefahrplan definiert. Dabei ist gerade bei Unternehmern ein zentraler Punkt, ob und welche allfälligen finanziellen Lücken aus einer Firmennachfolge noch geschlossen werden müssen, um den gewohnten Lebensstandard zu sichern. Die Ziele müssen klar sein Bei der Finanzplanung spielen die persönlichen Ziele der abtretenden Persönlichkeit eine zentrale Rolle. Wie soll der dritte Lebensabschnitt gestaltet werden? Ist eine Mitarbeit im Betrieb für einige Jahre gewünscht oder stehen ein sofortiger Ausstieg oder beispielsweise eine grosse Reise auf dem Programm? Soll ein möglicher Verkaufspreis maximiert oder eher so ausgestaltet werden, dass die Nachfolge einen optimalen Start hat? Gemäss Alexandra Bertschi dient eine fundierte Diskussion über solche Themen oft auch als Wegbereiter, um die Unternehmerin oder den Unternehmer auf das emotionale Thema des Loslassens vorzubereiten. Denn auf diese Weise sind sie gezwungen, sich gedanklich mit der Zeit nach dem Unternehmertum auseinanderzusetzen. Auch das Unternehmen muss auf die Nachfolge vorbereitet werden Daneben ist es das Unternehmen, das ebenfalls auf eine Nachfolge vorbereitet werden muss. Zentrale Aspekte hierbei sind das Marktumfeld und die eigene Marktstellung, die Eigentümer- und Organisationsstruktur inklusive des Managements und der Schlüsselmitarbeitenden sowie der Abläufe und Prozesse. Oft fehlen in KMU formale Strukturen oder ein mittleres Kader, da vieles über die Unternehmerin oder den Unternehmer direkt läuft. Auch sind Schlüssel mitarbeitende häufig in einem ähnlichen Alter wie die scheidende Person. Eine solche personelle Abhängigkeit muss bei der Vorbereitung einer Nachfolge reduziert werden z. B. durch die Etablierung formaler Managementstrukturen, eine gezielte Nachwuchsförderung und schriftlich festgehaltene Prozesse. Auch externe Partner wie Lieferanten und Kunden müssen auf den Wechsel vorbereitet und mit dem künftigen Nachfolger bekannt gemacht werden. Weiter sind im finanziellen Bereich häufig bilanztechnische Bereinigungen nötig, wie etwa nicht betriebsnotwendige Immobilien oder eine Überschussliquidität aus jahrelang thesaurierten Gewinnen, die vor einer eigentlichen Nachfolge ausgegliedert bzw. abgeführt werden müssen. Ein sauberer Prozess unterstützt die emotionale Vorbereitung Die Erfahrung zeigt, dass die erwähnten betrieblichen Anpassungen Zeit und im finanziellen Bereich häufig auch steuertechnische Abklärungen erfordern. Dennoch sind diese Schritte gemäss Alexandra Bertschi zentral, bevor über konkrete Handlungsoptionen einer Nachfolge diskutiert und entschieden werden kann. «Zentral ist, dass die Unternehmerin oder der Unternehmer emotional auf die Nachfolge vorbereitet und sowohl privat wie auch firmenseitig ‹fit› dafür ist.» Denken Sie hier an zwei CEOs? Warum nicht. Die frühzeitige Planung der Firmennachfolge zahlt sich für alle aus. Unternehmer:innen denken weiter. Und wir gehen mit. credit-suisse.com/unternehmer Frühzeitig Nachfolge planen Copyright © 2022 Credit Suisse Group AG und/oder mit ihr verbundene Unternehmen. Alle Rechte vorbehalten.

INHALTSVERZEICHNIS | EDITORIAL Kleines Land ganz gross IMPRESSUM Herausgeber: AXA, Newsroom Adresse der Redaktion: AXA «Meine Firma» Römerstrasse 17 8400 Winterthur www.meine-firma.ch E-Mail: meine.firma@axa.ch Redaktion: Melanie Ade (Leitung) Mitarbeit an dieser Ausgabe: Simona Altwegg, Marion Fehr, Marcel Rubin Online: Urs Wildi Übersetzung: Language Services, AXA Gestaltung und Produktion: Der Layouter, Marco Vara, AXA Newsroom Druck und Versand: Swissprinters AG Brühlstrasse 5 CH-4800 Zofingen Erscheinungsweise: dreimal jährlich in Deutsch, Französisch und Italienisch Gesamtauflage: 84’000 Anzeigenverkauf: Galledia Fachmedien AG Burgauerstrasse 50 9230 Flawil Tel. 058 344 97 69 ornella.assalve@galledia.ch www.galledia.ch Adressänderungen und Abbestellungen: Bitte per Mail an meine.firma@axa.ch Drucksache myclimate.org/01-22-880405 22 2 3 7 8 15 17 18 Mein Stolz: Katja Maike Braun, Ecole d’Humanité Mein Stolz: Loredana Turchi, Turchi Photography Sicherheit Expansion: Der Schritt ins Ausland will sorgfältig geplant und vorbereitet sein. So klappt es mit der Internationalisierung. Schadenreportage: Das Laden eines kleinen Akkus setzte eine ganze Werkstatt in Brand. Erfolg Papierkrieg: Immer mehr KMU treten administrative Aufgaben an externe Anbieter ab, um sich auf ihr eigenes Kerngeschäft zu fokussieren. Mit einem Exportüberschuss von 59 Milliarden Franken im Jahr 2021 erzielt die Schweiz einen wesentlichen Teil ihres Wohlstands durch die Ausfuhr von Waren und Dienstleistungen. Und das nicht nur aufgrund der grossen Pharma- und Industriekonzerne: Rund 45 Prozent des Aussenhandels stammen von kleinen und mittleren Unternehmen. Das kommt nicht von ungefähr: Angesichts des stabilen, aber begrenzten Heimmarkts stellt sich für viele Schweizer KMU früher oder später die Frage nach einer Expansion ins Ausland. Doch dieser Schritt will wohl überlegt und sorgfältig vorbereitet sein – entscheidend sind die richtige Strategie, das bestmögliche Wissen über das Zielland und vor allem Kenntnisse über die Kundenbedürfnisse im jeweiligen Absatzmarkt. Auf veränderte Kundenbedürfnisse zu reagieren, ist aber auch im eigenen Heimmarkt unabdingbar, sagt die Wirtschaftswissenschaftlerin Johanna Gollnhofer. Sie forscht am Institut für Marketing & Customer Insight der Universität St. Gallen zu Themen im Fachbereich Konsumentenverhalten und erklärt im Interview, weshalb jede Firma eine Marketingstrategie benötigt und wieso auch KMU nicht an den neuen Megatrends vorbeikommen. Viel Spass bei der Lektüre! 22 Interview: Prof. Dr. Johanna Gollnhofer über verändertes Konsumverhalten und ausgeklügelte Marketingstrategien. 26 Grafik: Exporte 27 Verantwortung Ihre Melanie Ade, Chefredaktorin «Meine Firma» Foto: Keystone/Gaetan Bally Wir sind auch auf LinkedIn. Besuchen Sie uns unter www.linkedin.com/ company/meine-firma für spannende Inhalte auch online. 28 32 34 35 New Work: Auch KMU können von neuen Arbeitsformen profitieren und damit die Attraktivität ihres Unternehmens steigern. Future Risk Report: Klimawandel, Cyberrisiken, Pandemien. Davor fürchten sich die Schweizerinnen und Schweizer am meisten. Mein Stolz: Marianne Hess, Vicolo Mein Stolz: Gabriella Vazquez, Lia Sol Beauty & Nails 01/2022 5 Meine FIRMA